Expresse

Expresse sind Sicherungsmittel beim Klettern und werden in der Regel im Set verkauft. Auch der Kurzname Exe ist unter Sportlern geläufig. Der Kletterer führt die notwendige Zahl der Expresssets für seine Tour an den Materialschlaufen seines Klettergurtes mit sich. Bei jeder Zwischensicherung hängt er nun den Karabiner mit dem geraden Schnapper in den Haken ein und führt das Seil durch den Karabiner mit dem angehobenen Schnapper. Diese Methode wird konsequent durchgeführt. Von der Wand ausgehend führt der Kletterer das Seil nach außen durch den Karabiner. So wird verhindert, dass es sich versehentlich aushängt. Ein Expressset besteht aus zwei Karabinerhaken, die durch die Expressschlinge verbunden sind. Hier handelt es sich um eine vernähte Bandschlinge. Mit ihr kann eine flexible Verbindung zwischen Seil und Fixpunkt geschaffen werden. Expressschlingen müssen korrekt im Karabiner eingehängt werden. Aufgrund der Flexibilität hat das Expressset erhebliche Vorteile gegenüber einfachen Karabinerhaken. Gleichzeitig wird die Bewegung des Seils durch die Schlinge gedämpft. Auch das Gewicht des Karabinerhakens trägt dazu bei, dass sich die Bewegung nicht zu stark auf den Sicherungspunkt überträgt. Das ist zum Beispiel bei Zackenschlingen, die nur in einer Richtung belastet werden durften, enorm wichtig. Wer beim Sportkletten mit Bohrhaken arbeitet, kommt in den Genuss eines verkürzten Seilverlaufs. Durch den größeren Abstand zur Wand ist hier die Reibung geringer. Das Seil hat weniger Zug und Sportler kann es leichter nachziehen.

Das Expressset sollte eine Reißfestigkeit bzw. Bruchkraft von wenigstens 22 kN besitzen. Hier gilt die Norm EN 566. Die Nähte müssen sich von Bandmaterial farblich unterscheiden. Je ältere das Material, desto weniger reißfest ist es. Deshalb sollten Expressschlingen bei regelmäßigem Gebrauch alle fünf Jahre gewechselt werden. Nicht nur die Sicherheit, auch die Effektivität des Kletterns hängt vom richtigen Einhängen der Expresse ab. Es ist nicht immer sinnvoll, die Haken an der frühestmöglichen Stelle einzuhängen, denn das raubt unter Umständen zufällig Kraft. Es kostet zum Beispiel viel Energie und Nerven, seinen Körper beim Klippern zu überstrecken. Einen Schritt weiter oben geht das Einhängen meist viel leichter. Das Seil in den unteren Karabinern der Expresse einzuhängen, macht häufig mehr Sinn. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Einhängposition, also den Winkel des Karabiners, an. Expresse können beim Klettern über Leben und Tod entscheiden. Falsch montierte Expresse haben schon häufiger zu Abstürzen geführt. Daher ist es gerade bei Personen, die sich eine fremde Kletterausrüstung leihen, extrem wichtig, alle Elemente genauestens zu überprüfen.