Bandschlinge

Die Bandschlinge ist ein Hilfsmittel, das der Höhenrettung und Absturzsicherung dient. Außerdem handelt es sich um ein Zusatzgerät in der Ausrüstung von Angehörigen der Feuerwehr. Die Bandschlinge ist ein Band aus besonders belastungsfähiger Kunstfaser, das ringförmig verknüpft ist. Es verfügt über eine nicht zu unterschätzende Tragkraft von einem Gewicht von bis zu mehreren Tonnen. Die Bandschlingen, die beim Klettern verwendet werden, bestehen üblicherweise aus Polyethylen oder Polyamid. Das Material von Bandschlingen kann aus einem flach gewebten Gurt, aber auch aus einem rund gewebten Schlauchband bestehen. Bandschlingen aus Schlauchband erkennt man daran, dass sie etwas schmaler ausfallen. Bandschlingen werden zum Standbau und zur Selbstsicherung verwendet. Beim Klettern dienen sie üblicherweise als Zwischensicherung; dabei werden sie als Zacken- oder Köpfelschlinge durch Sanduhren, bei denen es sich um Aushöhlungen im Fels handelt, oder um Felsplatten geführt. Darüber hinaus kann die Bandschlinge auch als Expressschlinge beim Vorstieg sowie als Verlängerung zwischen Karabiner und Haken verwendet werden. Die Nähte der Bandschlinge sind anfällig gegen Chemikalien, Quetschung, Hitze, Abrieb, Sturz- und Kantenbelastung, so dass ihre Bruchlast mit der Zeit nachlässt. Übrigens verlieren die Kunstfasern auch dann ihre Reißfestigkeit, wenn sie ungenutzt sind. Sie sollten daher regelmäßig ausgetauscht werden. Der Grad der Alterung hängt von Faktoren wie dem Material und der Art und Häufigkeit des Gebrauchs ab. So altern Bandschlingen aus Dyneema schneller als Bandschlingen aus Polyamid. Die Festigkeit des Materials äußert sich in seinem Erscheinungsbild, so dass man durchaus anhand der Optik entscheiden kann und sollte, ob die Bandschlinge noch verwendet werden kann oder ob sie ausgemustert werden sollte. Bei Bandschlingen aus Dyneema werden die anfangs weißen Fasern im Laufe der Zeit grau - ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Bandschlinge nicht mehr verwendet werden sollte. Dagegen können Bandschlingen aus Polyamid bis zu zehn Jahre verwendet werden; sie sollten ausgemustert werden, sobald sie ausgefranst oder gar pelzig erscheinen.



Mittlerweile werden fast nur noch vernähte Bandschlingen zum Klettern verwendet. Sie sind in typischen Längen wie 30, 60, 120 und 240 Zentimeter erhältlich. Um gesetzlichen Vorschriften gerecht werden zu können, müssen sie die Norm EN 566 erfüllen. Die Bandschlinge hat eine Mindestbruchlast von 22 Knoten, wobei die Nennbruchlast auf einem Schild angegeben ist, das sich an der Naht befindet. Werden unvernähte Bandschlingen verwendet, ist die Reißfestigkeit durch einen farbigen Strich gekennzeichnet, der längs eingewebt ist. Ein Strich steht für eine Bruchlast von fünf Knoten. Früher verwendeten Bergsteiger vor allem den Bandschlingenknoten, um eine Schlinge zu formen - eine Methode, von der heutzutage dringend abgeraten wird, weil es vorkommen kann, dass der Bandschlingenknoten oder "Todesknoten" an einem mehr oder weniger kleinen Zacken hängenbleibt, sich selbst öffnet und sich daraufhin vollkommen löst. Mittlerweile schwören Bergsteiger wie auch andere Klettersportler auf den Achterknoten. Bei der Feuerwehr wird die Bandschlinge für zahlreiche, unterschiedliche Aufgaben, so beispielsweise zur gegenseitigen Verbindung eines Feuerwehrtrupps in verrauchten Gebäuden oder anderen Objekten, eingesetzt. Darüber hinaus existieren bestimmte Suchtechniken, die besonders gut mit einer Bandschlinge ausgeführt werden können. Bei einer Sofortrettung kann die Bandschlinge anstelle einer Trage oder eines Rettungstuchs eingesetzt werden.