Rotpunkt

Rotpunkt (Redpoint) ist ein im Freiklettern üblicher Begehungsstil. Der Begriff wurde von Kletterer Kurt Albert in den 1970er Jahren geprägt. Mit Rotpunkt werden die Rahmenbedingungen für die Kletterrouten festgelegt. Zwar kannst du als Kletterer deinen Stil jederzeit selbst wählen, doch damit du dich mit anderen Kletterern vergleichen kannst, wird eine Unterscheidung nach Begehungsstil notwendig. Außerdem gilt eine Route nur dann als durchklettert, wenn sie im Rotpunktstil oder einem anderen anspruchsvollen Kletterstil bewältigt wurde. Zunächst war mit Rotpunkt das freie Durchsteigen einer dem Kletterer bekannten Route in einem Zug gemeint. Das Klettern erfolgte ohne Belastung des Sicherungsseiles. Alle Zwischensicherungen musste der Sportler selbst anbringen. Während früher Sportler beim Rotpunktklettern früher auch vorhandene Haken nicht benutzen durften, ist die Definition heute weniger streng. Mittlerweile kann auch dann von Rotpunktklettern gesprochen werden, wenn das Seil in eine oder mehrere Karabinerhaken eingehängt wird oder mit bereits eingehängten Zwischensicherungen geklettert wird.

Sind Kletterrouten sehr schwer, hängen in der Regel bereits Expressschlingen an bestimmten Sicherungspunkten. Eine solche Begehung wäre nach strengen Kriterien eine Pinkpoint-Begehung. Heute unterscheidet man nicht mehr zwischen Red- und Pinkpoint. Bei der Rotpunktbegehung gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die Begehung der Route im Juni ersten Versuch nennt sich On Sight. Dem Kletterer sind vor dem Einstieg lediglich die Informationen bekannt, die beim Betrachten vom Boden aus ersichtlich sind. Bei dieser Variante ist es ausdrücklich verboten, dass du anderen beim Klettern der Route zuschaust, dir Tipps holst oder vielleicht sogar die nächsten Schritte ansagen lässt. Sofern du eine Rotpunktbegehung zum ersten Mal unternimmst, dir aber genau jene Unterstützung holst, nennt man das On Sight. Ein Kletterer, der eine unbekannte Rotpunktroute durchsteigt, gilt als Erstbegeher dieser Route.