Grigri

Das Grigri ist ein Sicherungsgerät von Petzl, einem französischen Hersteller von Bergsportausrüstung. Das halbautomatische Sicherungsgerät dient dem Sichern mit Einfachseilen beim Sportklettern. Sein Name geht auf afrikanische Amulette zurück, die ihre Träger vor Unheil schützen sollen. Während die erste Version des Grigri auf Seile zwischen zehn und elf Millimetern zugeschnitten war, ist seine Nachfolgeversion - das Grigri 2, das 2011 veröffentlicht wurde - für Seile mit mehr als 8,9 Millimetern ausgelegt. Das Grigri funktioniert so ähnlich wie ein Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug. Bei einem langsamen Seilzug wird der Seildurchlauf des Sicherungsgerätes nicht blockiert, kommt es aber zu einem ruckartigen Seilzug, aktiviert das Grigri einen Mechanismus, der das Seil vollkommen blockiert. Ebendieser Mechanismus funktioniert nur dann zuverlässig, wenn das Bremsseil von einer Hand umschlossen ist. Ein schrittweises, gemächliches Bremsen des Seildurchlaufes ist mit dem Grigri nicht möglich. Gelöst wird der Blockierungsmechanismus, indem man den an dem Sicherungsgerät angebrachten Hebel zu sich heranzieht. Auch bei einem schnellen Seilausgeben muss Druck auf die Hebelbasis ausgeübt werden. Andersherum muss der Hebel losgelassen beziehungsweise der Druck auf die Hebelbasis genommen werden, um den Blockierungsmechanismus wieder zu aktivieren. Im Sturzfall blockiert das Sicherungsgerät, ohne dass der Sichernde aktiv eingreifen muss. Auf diese Art und Weise hält das Gerät selbst dann einen Sturz, wenn der Sichernde die Hände nicht am Seil hat, so beispielsweise, wenn er anderweitig beschäftigt oder sogar bewusstlos ist. Bei korrekter Abwendung ist das Grigri sehr sicher. Der Sichernde kann die Person im Seil ohne großen Kraftaufwand halten, außerdem krangelt das Seil nicht.



Ein Nachteil des Grigri: Die Benutzung kann bei unzureichender Schulung des Anwenders durchaus gefährlich sein. Weil der Bremsmechanismus des Sicherungsgeräts bei einem Sturz immer vollkommen blockiert, ist ein schrittweises, gemächliches Bremsen des Seildurchlaufes nicht möglich - eine Tatsache, die das dynamische Sichern einschränkt. Darüber hinaus blockiert das Grigri nur dann zuverlässig, wenn das Seil einen bestimmten, vorgeschriebenen Durchmesser nicht unterschreitet, weil sonst die Möglichkeit besteht, dass das Seil bei einem Ruck durchrutscht. Im Vergleich mit Abseilachter und Tuber ist das Grigri vergleichsweise schwer; sein Einsatz beschränkt sich daher nicht selten auf Kletterhallen oder Klettergärten. Bei der Anwendung sollte man darauf achten, dass der Hebel zum Lösen des Blockiermechanismus nur dann betätigt wird, wenn die Bremshand dazu bereit ist, zusätzlich abzusichern. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Seil korrekt in das Sicherungsgerät eingelegt wurde, weil der Blockiermechanismus sonst nicht funktioniert. Ein korrekt eingelegtes Seil ist erkennt man daran, dass das Bremsseil nach unten, das Seil selbst zum Kletterer läuft. Tatsächlich ist es bereits vorgekommen, dass eine unzureichende Ausbildung beziehungsweise Einweisung zu einer unsachgemäßen Benutzung geführt hat, die letztendlich einen Unfall nach sich zog. Es sei jedoch festgehalten, dass das Grigri bei korrekter Bedienung sehr sicher ist. Um seine Sicherheit zu gewährleisten, sei auf folgende Aspekte geachtet: Erstens - die Bedienung des Gerätes sollte fachkundig erlernt und eingeübt werden; zweitens - vor dem Klettern sollte ein Partnercheck erfolgen, um zu sehen, ob das Seil korrekt in das Sicherungsgerät eingelegt wurde; drittens - beim Vorstieg sollte das schnelle Seilausgeben mit der Gaswerkmethode erfolgen; viertens - die Bremshand sollte immer am Bremsseil bleiben; fünftens - beim Ablassen sollte die Bremshand das Bremsseil umschlossen halten.